3. Der individuelle Bildungsweg

Sekundarstufe I

Die Sekundarstufe I der Gesamtschule Bochum-Mitte umfasst die Jahrgangsstufen 5-10. In jeder Jahrgangsstufe gibt es 4 Parallelklassen mit zwei Klassenlehrer*innen. Die in der Jahrgangsstufe tätigen Lehrkräfte bilden das sogenannte Jahrgangsteam, in dem Absprachen zum einheitlichen Vorgehen getroffen werden.

Zur Schaffung eines nahtlosen Übergangs und einer verlässlichen und konsequenten Erziehungs- und Bildungsarbeit werden die Schüler*innen der Gemeinschaftsschule Bochum-Mitte in allen Fächern im Klassenverband unterrichtet. Je nach Leistungsstärke erhalten sie unterschiedliche Hilfen und Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad zur Forderung und Förderung.

Ab Klasse 7 gibt es durch die Wahl im Kontext des Wahlpflichtbereichs die Möglichkeit die zweite Fremdsprache weiterzuführen oder die Bereiche Arbeitslehre (Technik, Hauswirtschaft, Wirtschaftswissenschaft), Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) oder Darstellen und Gestalten (Kunst, Theater, Musik) anzuwählen.

In Jahrgangsstufe 8 gibt es neben der Möglichkeit der Sprachwahl (3. Fremdsprache: Französisch oder Latein) auch Angebote im sprachlich-literarisch-künstlerischen, im gesellschaftswissenschaftlichen oder im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich.

Um den unterschiedlichen Begabungen und Lernbedürfnissen gerecht zu werden, setzt ab Jahrgangsstufe 9 die Fachleistungsdifferenzierung ein. Die Schüler werden je nach Kompetenzgrad in den Fächern Mathematik, Englisch, Deutsch und Physik entweder dem Erweiterungskurs (E-Kurs) mit höherem Anspruchsniveau oder dem Grundkurs (G-Kurs) zur Sicherung grundlegender Kenntnisse und Fähigkeiten zugewiesen.

Entsprechend der Noten und der Anzahl der E- und G-Kurse werden ab Klasse 9 beziehungsweise am Ende der Klasse 10 die verschiedenen Schulabschlüsse der Sekundarstufe I (Hauptschulabschluss nach Klasse 9, Hauptschulabschluss nach Klasse 10, Mittlerer Schulabschluss, Mittlerer Schulabschluss mit Qualifikation) vergeben.

Ab Klasse 9 wird die Beratungstätigkeit der Lehrkräfte (Stubo, Abteilungs- und Klassenleitungen, Fachlehrkräfte) und die der außerschulischen Kooperationspartner (Arbeitsagentur, Lehrkräfte der Berufs- und Weiterbildungskollegs) noch einmal deutlich hinsichtlich der individuellen Bildungs- und Arbeitsperspektiven intensiviert.

Am Ende der Sekundarstufe I (in den letzten beiden Wochen vor den Sommerferien) wird darüber hinaus ein Förderprogramm für Schülerinnen und Schüler angeboten, um ihnen erste Einblicke in die inhaltliche und methodische Arbeit der Fächer in der gymnasialen Oberstufe zu verschaffen. Hier sind selbstverständlich auch externe Schülerinnen und Schüler herzlich willkommen.

Sekundarstufe II

Die Sekundarstufe II der Gesamtschule Bochum-Mitte entspricht der gymnasialen Oberstufe an Gymnasien. Sie dauert in der Regel drei Jahre (Jahrgang 11-13) und endet mit der Abiturprüfung (Zentralabitur), wobei die zugelassenen Schüler*innen dieselben schriftlichen Prüfungen ablegen, wie die an Gymnasien.

Um in die Oberstufe, d.h. in die Sekundarstufe II der Gesamtschule zu gelangen, benötigen die Schüler*innen der Gesamtschule und die anderer Schulformen wie Realschulen und Hauptschulen den Mittleren Schulabschluss mit Qualifikationsvermerk (FOR-Q). Schüler*innen vom Gymnasium brauchen die Versetzung in die 10. Klasse des Gymnasiums, um ihre schulische Laufbahn in der Sekundarstufe II der Gesamtschule Bochum-Mitte fortzuführen.

Die Schüler*innen der Gesamtschule Bochum-Mitte werden vor dem Übergang in die Sekundarstufe II durch die individuelle Lernbegleitung des Jahrgangsteams, die Beratungstätigkeit der Stubos und die Informationen der Oberstufenberatungslehrkräfte entsprechend vorbereitet und unterstützt. Dabei geht es zunächst bei den entsprechend qualifizierten Schüler*innen um die Frage Berufseinstieg oder Abitur. Hier ist zu berücksichtigen, ob das Abitur bessere oder notwendige Voraussetzungen für bestimmte Berufe eröffnen kann.

Auch die Vorzüge der Fachhochschulreife müssen im Hinblick auf die angestrebte Ausbildung oder den intendierten Ausbildungsberuf genau abgewogen werden. Im Kontext der weiteren gymnasialen Schullaufbahnplanung in der Gesamtschule Bochum_mitte helfen Informationsveranstaltungen, die Beratungslehrerkräfte und die Fachlehrer*innen bei den individuellen Wahlentscheidungen der Schüler*innen hinsichtlich der Leistungskurse und Abiturfächer.

In der Sekundarstufe II der Gesamtschule Bochum-Mitte geht es um die Setzung von Schwerpunkten entsprechend Neigung, Begabung und Leistungsbereitschaft im sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfeld (Deutsch, Englisch, Französisch, Latein (aus der Sek. I fortgeführt), Spanisch (in der Sek. II neu einsetzend), Musik und Kunst), im gesellschaftswissenschaftlichen Kontext (Geographie, Geschichte, Sozialwissenschaften, Erziehungswissenschaften), im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich (Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Informatik) und in den Fächern Evangelische und Katholische Religionslehre, Praktische Philosophie und Sport.

Gemäß der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die gymnasiale Oberstufe können die Schüler*innen ihren gymnasialen Bildungsweg innerhalb festgelegter Grenzen frei wählen. In Kooperation mit der benachbarten Heinrich-Böll-Gesamtschule kann auf der Basis dieser Wahlen ein breitgefächertes Kursangebot entwickelt werden.

Die Einführungsphase in Jahrgangsstufe 11 gilt als Grundlagenjahr, wodurch die Schüler*innen zum Teil noch in Klassenkontexten inhaltlich und methodisch auf die Anforderungen der Qualifikationsphase vorbereitet werden sollen.

In dieser Stufe können die Schüler*innen, die aus den verschiedenen Klassen der Gesamtschule Bochum-Mitte, aber auch aus anderen Schulen stammen, durch entsprechende Vertiefungsangebote Defizite ausgleichen, wichtige Inhalte und Arbeitstechniken der Fächer intensivieren und sich damit intensiv auf die nachfolgenden zwei Jahre zum Abitur (Qualifikationsphase) vorbereiten.

In der Einführungsphase findet auch ein zweiwöchiges Betriebspraktikum statt, um neben der gymnasialen Ausrichtung auch die berufliche Orientierung nicht zu verlieren. Gleichzeitig ist damit auch noch die Chance gegeben, dass die Entscheidung des Einzelnen für die Fortsetzung der gymnasialen Oberstufe in der Qualifikationsphase der Jahrgangsstufen Q1 und Q2 noch einmal qualifiziert im Hinblick auf das eigene Leistungsniveau und in Abwägung der Perspektiven einer alternativen beruflichen Zukunft getroffen werden kann.

Die Schüler*innen haben durch die selbstständige Wahl ihres Praktikumsplatzes die Gelegenheit, Berufe, Arbeitsplätze und Arbeitsbereiche entweder im akademischen oder nichtakademischen Bereich kennenzulernen, um individuelle Vorstellungen von der Arbeits- und Berufswelt zu entwickeln und kritisch hinsichtlich der eigenen Person zu reflektieren.

Neben dem Unterricht erhalten die Schüler*innen der Jahrgangsstufe EF auch noch zusätzliche Unterstützung im kompetenten Umgang mit den Neuen Medien. Ziel ist die Nutzung der Schulcomputer für das individuelle schulische Lernen und die Vorbereitung auf das Berufsleben / Studium als Mittel der Kommunikation.

In der Jahrgangsstufe 12 - Q1 beginnt die Spezialisierung der Schullaufbahn durch die Wahl von zwei Leistungskursen, die zugleich die ersten beiden Abiturfächer sind. Die zu Beginn der Jahrgangsstufe 11 gewählten Fächer werden dabei fortgeführt, Neu- oder Umwahlen sind nur sehr eingeschränkt möglich. Von daher muss auch recht frühzeitig die Wahl des dritten und vierten Abiturfaches überlegt werden, obwohl die endgültige Festlegung erst ab Mitte der 13 – Q2 stattfindet.

Die Laufbahn in der gymnasialen Oberstufe der Gesamtschule Bochum-Mitte kann zu zwei verschiedenen Abschlüssen führen:

  • Fachhochschulreife - Fachabitur nach Klasse 12, wobei der schulische Teil erst in Verbindung mit einer Lehre oder einem einjährigen Praktikum zum Studium an einer Fachhochschule der betreffenden Fachrichtung berechtigt.
  • Allgemeine Hochschulreife - Abitur am Ende der Klasse 13, die zum Studium eines beliebigen Faches an einer Universität oder Fachhochschule in der Bundesrepublik Deutschland und unter gewissen Bedingungen auch im Ausland berechtigt.